„Jeder kennt das Ende – das von allem der Anfang ist“

Schwäbisch Gmünd – Die Zeit schreitet voran, Weihnachten 2025 steht vor der Tür. „Wir blicken dabei schon voraus auf den März“, sagt Schönblick-Direktor Martin Scheuermann. „Was könnte es für ein schöneres Weihnachtsgeschenk geben als Tickets für die Passionsspiele 2026“, sagt er und freut sich, dass der Vorverkauf gut angelaufen ist.
Alles natürlich unter der Leitung von Regisseur und Autor Matthias Ihden. 5000 Zuschauer sind erneut das Ziel, wenn die Aufführungen im März auf dem Programm stehen. Matthias Ihden setzt auf vieles, was die Passionsspiele im Jahr 2023 so besonders gemacht hat. Inklusive Hauptdarsteller. Doch Manches wird auch neu sein. Wir blicken voraus. 

VON RALPH F. WILD

Zeitung: „Herr Ihden, 2023 bleibt Ihnen für immer im Gedächtnis. Was haben Sie damals gedacht, als Sie mit Ihrem Ensemble erstmals nach 220 Jahren in Schwäbisch Gmünd wieder Passionsspiele zeigen konnten?“

Matthias Ihden: „Es machte mich sehr stolz, in die großen Fußstapfen der Stadtgeschichte Schwäbisch Gmünd treten zu können. Trotz der historischen Bezüge hatte ich eine zeitgemäße Inszenierung im Fokus und das verlangten vollen Einsatz. Danach setzte natürlich eine gewisse Zufriedenheit und Dankbarkeit ein, dass so viele Menschen mit uns diesen Weg gegangen sind und sich auf dieses Wagnis eingelassen haben. Das Thema ist kein Selbstläufer.“

Zeitung: „Gemeinsam mit Schönblick-Direktor Martin Scheuermann entschieden Sie relativ schnell, dass die Passionsspiele 2026 wieder gezeigt werden würden, was nun geschieht. Was gab den Ausschlag?“

Matthias Ihden: „Natürlich war der große Erfolg ein tragendes Argument. Wir waren fünfmal ausverkauft, die Darsteller konnten sich über Standing Ovation freuen. Wir hatten das Gefühl, dass sich gerne noch mehr Menschen die Passionsspiele angeschaut hätten. Damit war für uns klar, die Passionsspiele mit einem gewissen Abstand wieder zu zeigen.“

Zeitung: „In drei Jahren ändert sich vieles in unserer schnelllebigen Zeit. Trifft das auch auf Ihr Theaterstück zu? Werden wir 2026 ,andere‘ Passionsspiele sehen?“

Matthias Ihden (lacht): „Naja, zunächst einmal kennt jeder das Ende – das wird auch dieses Mal wieder gleich sein. Das Ende ist der Anfang von allem in unserem christlichen Glauben. Aber natürlich werden wir an manchen Stellen Änderungen vornehmen, an denen wir damals vor drei Jahren merkten, dass es vielleicht in anderer Art noch verständlicher bei den Zuschauern angekommen wäre. Lassen Sie sich überraschen.“

Zeitung: „Auch manche Rollen werden neu besetzt sein …“

Matthias Ihden: „Ja, das stimmt. Aber das ist beim Theater normal. Nicht jeder Darsteller kann sich diese Zeit so freischaufeln, dass er automatisch jetzt wieder mit an Bord ist. Die Gründe waren bei den drei oder vier Schauspielern meist ein Zeitproblem – aber am Ende natürlich alles nachvollziehbar. Ich freue mich auf die neuen Schauspieler, die ihre Rolle mit ihrer Persönlichkeit ausfüllen werden und somit auch das Stück anders wirken lassen.“

Zeitung: „Unverändert bleibt die Besetzung der Hauptrolle: Jesus Christus wird auch 2026 von Dannie Lennertz verkörpert. Das war schnell klar?“

Matthias Ihden: „Ja, Dannie hat uns sofort zugesagt. Die Zuschauer haben ihn 2023 geliebt – das wird im kommenden März hoffentlich nicht anders sein.“

Zeitung: „Sie überraschten 2023 mit einem Jesus mit Kurzhaarfrisur. Ist das 2026 erneut so?“

Matthias Ihden: „Kommen Sie zu einer der Aufführungen, dann sehen Sie es. Im Ernst: Damals probierten wir verschiedene Perücken aus, alle Ergebnisse waren sehr unbefriedigend. So entschlossen Dannie Lennertz und ich, dass er in seiner Rolle als Jesus mit seinen natürlichen Haaren überzeugen muss. Was ihm auch gut gelungen ist. Die Frisur wurde nie thematisiert.

Zeitung: „Das ganze Stück lebt von Ihrer Regie und ihrem Drehbuch, von den Darstellern, aber ebenso von der Musik und den Kostümen. Wird Adelheid Abt wieder dafür verantwortlich sein, wie die Passionsspiele klingen, und Gundi Mertens, wie sie aussehen?“

Matthias Ihden: „Natürlich! Mit beiden haben wir nicht nur absolute Profis auf ihrem Gebiet, sondern auch wunderbare Menschen an Bord. Mit beiden arbeite ich seit vielen Jahren zusammen. Sie haben beide sofort wieder zugesagt – ich freue mich sehr, denn beide werden erneut ihre Ideen und ihr Können miteinbringen. Auch Marc Görler, unser Lichtdesigner, ist wieder mit dabei. Er schafft es die Bühne in ein Licht vom gleißenden Sonnenlicht bis zum Mondschein zu tauchen.“

Zeitung: „Der Schönblick ist bekannt für eine Vielzahl von Veranstaltungen Jahr für Jahr. Was machen die Passionsspiele im Kalender so besonders?“

Matthias Ihden: „Dieses Stück ist mit nichts anderem zu vergleichen. Die Geschichte, die wir erzählen, ist die Geburtsstunde unseres Glaubens. Daher enden wir auch nicht mit der Kreuzigungsszene, sondern mit der Auferstehung. Die Passionsspiele wirken längst nicht nur für den Schönblick, sondern weit in die ganze Stadt hinein. Wie am Anfang gesagt, die Passionsspiele sind ein Teil der Geschichte Schwäbisch Gmünds, deren Unterstützung uns wie immer sicher ist. Und auch für die ganze Region. Wie beliebt sie auch im Umfeld und darüber hinaus sind, zeigt sich schon an den Buchungen in unserem neuen Kombipaket mit Übernachtung nach der Aufführung.“

Zeitung“ „Wir wünschen Ihnen ein weiteres Mal großen Erfolg und ausverkaufte Vorstellungen – vielen Dank für das Gespräch.“

Die Passionsspiele 2026

  • Ort: Schönblick, Schwäbisch Gmünd
  • Termin: 20.-28. März 2026 (insgesamt fünf Aufführungen)
  • Premiere: 20. März 2026
  • Darsteller: über 100 Mitwirkende
  • Hauptrolle: Jesus – gespielt von Dannie Lennertz
  • Orchester: musica salutare, Leitung Adelheid Abt
  • Gewänder: Entwürfe und Fertigung durch Gewandmeisterin Gundi Mertens

Tickets im Vorverkauf

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